Iaido – Die Kunst das Schwert zu ziehen
Iaido, der Weg des Schwertes, ist eine kriegerische Kunstform, die ihren Ursprung im Kenjitsu findet. Es wurde als eine Verteidigungsart entwickelt, um Überraschungsangriffe und feindselige Überfälle, etwa in der Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts in Japan, zu kontern. Der Zweck des Iaido sollte darin liegen, einen Gegner sofort mit einem Schnitt des Schwertes zu beenden. Um nun so ein System zu schaffen, wurden mehrere Situationen und Umstände von Überraschungsangriffen studiert, um einen systematischen Weg, das Schwert wirksam gegen viele Arten des Angriffes zu benutzen, zu finden.
Die Übung dieser kriegerischen Kunst erfordert einen ernsten Geist, äußerste Konzentration und Fähigkeit. Jede Bewegung, wie die Bewegung der Arme oder Beine und des Körpers, müssen den angreifenden Bewegungen des Gegners entsprechen und es ist von äußerster Wichtigkeit, daß ein Übender den Regeln der Disziplin folgt, die da sind "Vorsichtig und gründlich". Das Geheimnis des Iaido ist ein ruhiger Geist. Mit einem ruhigen Herzen wird die Hand auf den Schwertgriff gelegt und im Bruchteil einer Sekunde bewegt sich diese Hand um den Angreifer zu schneiden. Nach dem Abschütteln des Blutes (Chiburi) und dem Zurückführen des Schwertes in die Saya (Noto) kehrt man zu einem gefaßten Verstand zurück.
Ein gelassener Geist muß jederzeit kultiviert werden. Das Schwert ist wie der Verstand und wenn das Schwert aufrecht ist, ist der Verstand aufrecht. Aber wenn der Verstand nicht aufrecht ist, kann das Schwert nie richtig geführt werden.

Quelle: "The Art of Japanese Swordsmanship", A Manual of Eishin Ryu Iaido von Nicklaus Suino, Weatherhill New York and Tokio
|