Kyusho Jitsu: Die Kunst der Vital- und Nervendruckpunkte

Kyusho Jitsu ist eine faszinierende Kampfkunst, die sich auf das gezielte Anwenden von Techniken an Vital- und Nervendruckpunkten des menschlichen Körpers konzentriert. Diese Methode nutzt das Wissen über die Anatomie, um Angriffe effektiv zu neutralisieren, Gegner zu kontrollieren oder sogar kampfunfähig zu machen. Der Begriff „Kyusho Jitsu“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet „Technik der Vitalpunkte“.


Die Grundlagen von Kyusho Jitsu

Kyusho Jitsu basiert auf der Idee, dass der menschliche Körper Schwachstellen hat, die empfindlich auf Druck, Schlage oder Stimulation reagieren. Diese Vital- und Nervendruckpunkte, die in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und der Akupressur eine zentrale Rolle spielen, sind entlang der sogenannten Meridiane verteilt.

Einige der bekanntesten Anwendungen von Kyusho Jitsu umfassen:

  • Knockouts: Kurzzeitige Bewusstlosigkeit durch gezielte Angriffe auf Punkte wie den Kieferwinkel oder die Schläfe.
  • Take-Downs: Kontrolle des Gegners durch Schmerzinduktion oder Lähmung bestimmter Muskelgruppen.
  • Selbstverteidigung: Effiziente Techniken, um einen Angreifer mit minimalem Kraftaufwand zu stoppen.

Prominente Meister des Kyusho Jitsu

Kyusho Jitsu hat weltweit Anerkennung gefunden, dank der Bemühungen herausragender Meister, die dieses Wissen weitergegeben haben:

  • Karsten Dam (Dänemark): Ein international anerkannter Experte, der Kyusho Jitsu als integralen Bestandteil von Kampfkunst und Selbstverteidigung etabliert hat.
  • Norman Goly (Deutschland): international agierend und bekannt für seine modernen Ansätze zur Verbindung von Kyusho Jitsu mit anderen Kampfkünsten wie Karatedo, Iaido oder verschiedensten Waffeneinsatztechniken nebst Taktiken am menschlichen Körper in der Selbstverteidigungssituation.
  • Jim Corn (USA): Urgestein und ein Pionier, der Kyusho Jitsu in den Vereinigten Staaten populär gemacht hat und sich auf Knockout-Techniken spezialisiert.

Kyusho Jitsu in der Praxis

Das Training im Kyusho Jitsu erfordert ein tiefes Verständnis der menschlichen Anatomie und kontinuierliche Übung. Hier sind einige der zentralen Techniken:

  1. Lokalisieren von Druckpunkten: Das Erlernen der genauen Position von Nervendruckpunkten ist entscheidend. Beispiele sind der Solarplexus, das Handgelenk oder der Punkt hinter dem Ohr.
  2. Richtige Anwendung von Kraft und Winkel: Ein erfolgreicher Angriff hängt nicht nur von der Stärke ab, sondern vor allem vom richtigen Winkel und Timing.
  3. Integration in bestehende Kampfkunststile: Kyusho Jitsu wird oft als Ergänzung zu anderen Disziplinen wie Karate, Taekwondo oder Jiu-Jitsu verwendet.

Die Vorteile von Kyusho Jitsu

Kyusho Jitsu ist nicht nur eine effektive Technik für Selbstverteidigung, sondern auch eine Bereicherung für erfahrene Kampfsportler:

  • Effizienz: Ermöglicht die Kontrolle eines Angreifers mit minimalem Aufwand.
  • Universelle Anwendbarkeit: Funktioniert sowohl in der Selbstverteidigung als auch im Wettkampf.
  • Persönliche Entwicklung: Fördert Konzentration, Geduld und ein tieferes Verständnis des menschlichen Körpers.

Fazit

Kyusho Jitsu verbindet Tradition und Wissenschaft auf beeindruckende Weise und bietet eine einzigartige Perspektive auf den Kampf. Ob zur Selbstverteidigung oder als Ergänzung zu anderen Kampfkünsten – die Kunst der Vital- und Nervendruckpunkte ist eine wertvolle Fähigkeit, die sowohl physische als auch mentale Stärke fordert und fördert.